Ich bin nicht Twitter-Kompatibel
Nachdem ich schon vor über einem Jahr meine Abneigung gegenüber Twitter jedem meiner Bekannten aufs Auge gedrückt habe, bin ich früher oder später selbst mit einem Twitter-Profil über diesen Dienst erreichbar gewesen. Anfangs macht es ja wirklich Spaß, seinen followern immer mitzuteilen, wo man gerade ist, was man gerade macht und wie man gerade gelaunt ist. Im Gegenzug zum eigenen „Lebenstriptease“ bekommt man dann von seinen bekannten natürlich auch jede Information mitgeteilt.
Das Web ist aber leider voll von Menschen die einfach nur Probleme mit ihrer Selbstdarstellung haben und über anonyme Web-Portale, Foren oder Chats versuchen, ihr jämmerliches Leben nach außen hin gut dastehen zu lassen. Jeder kennt es doch: Man geht in ein Forum, schreibt einen Beitrag oder stellt eine Frage. Nach nichtmal 30 Minuten hat man die erste Antwort, die dann meist erstmal darauf ausgelegt ist, die eigene Dummheit zu attestieren. Diese Art von Menschen haben auch Twitter erreicht und so kommt es zwangsläufig dazu, dass man mit Informationen bombardiert wird, die man eigentlich überhaupt nicht kennen möchte. Ich bin lange Zeit einem Twitter-Profil gefolgt, dass von irgendnem auszubildenden Marketing-Futzi gepflegt wurde. Ich meine: Was interessiert mich, ob dieser Kerl jetzt gerade Mittagspause, Feierabend oder Urlaub hat?
Muss man sowas wissen?
Bringt einen sowas im Leben weiter?
Ist es eigentlich sinnvoll über jeden alles zu wissen?
und die aller wichtigste Frage:
Was habe ich davon?
Und da kam sie dann, die Antwort: Es bringt mir einfach nichts. Twitter ist Balast. Twitter ist ein Dienst, den die Geeks der „alten Schule“ die noch mit 14,4er-Modems im IRC rumgehangen haben, nur belächeln sollten. Ich folge auf meinem Twitter Profil jetzt noch 2 Leuten, von denen mich wirklich interessiert, was sie gerade machen. Das manche Leute stolz darauf sind, 1000 follower zu haben und selbst 2000 Twitter-Feeds folgen ist mir einfach ein Rätsel.
Man könnte jetzt meinen, dass Twitter ja ein gutes Kommunikationsmittel ist, über welches viele Leute auf der ganzen Welt einfach miteinander kommunizieren können. Seien wir doch mal ehrlich: 140 Zeichen, sehr „merkwürdige“ Art von Replies, absolut langsamer Webauftritt und keine gut durchdachte Struktur auf der Website. Ein „gutes“ Kommunikationsmittel stelle ich mir anders vor.
Zum Glück ist Twitter nur ein weiteres Phänomen der zweiten großen Dotcom-Blase.
3 Gedanken zu „Ich bin nicht Twitter-Kompatibel“
Naja vielen muss man ja auch nicht folgen ich finds ganz nett. Bei der begrenzten Zeichenzahl überliest man halt schnell was einen nicht interessiert das macht es erträglich vorrausgesetzt man olgt nicht jedem Schwachsinn. Ohne das G1 würde ich allerdings selber nicht twittern bzw. Twitter Nachrichten lesen…
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