Einmal Apple – und zurück!

Einmal Apple – und zurück!

Heute habe ich mal das neue Mac OS X (Codename: Leopard) ausprobiert. Was soll ich sagen? Es ist in meine Augen der gigantischste Schritt rückwärts seit Windows Vista von Microsoft! Ich frage mich ernsthaft, ob ich so langsam zum absoluten Kritik-Mensch mit keiner Freude am Leben verkomme, aber was ich mir heute auf meinem Macbook angucken musste, war schon irgendwie heftig.

Nachdem ich mich echt in 10.4 Tiger verliebt habe und es auch echt gerne genutzt habe, läuft mir bei Leopard einfach nur ein Schauer über den Rücken. Ich zähle jetzt einmal ein paar Punkte auf, wie ich über Leopard denke:


Look & Feel
Nicht nur, das ich absolut gegen irgendwelches 3D-Bling-Bling in Betriebssystemen bin (wie der Name schon sagt, ein Betriebssystem soll den rechner nur „betreiben“ und nicht „pimpen“), sondern Leopard schafft es ebenfalls, dieses Verbrechen an meinen Augen vollkommen zu machen. Transparente Menüleiste? Hallo? Wer will sowas? Also ich ganz sicher nicht, zumal diese Augen-GAU das gesamte OSX-Feeling zerstört, ich möchte fast sagen „zerfetzt“ 😉
Dazu kommen die neuen Fensterdekorationen. Alles viel zu dunkel und überhaupt nicht aufeinander abgestimmt.

Finder
Nicht zu gebrauchen! Ich finde, der neue Finder bringt keinerlei Verbesserungen zum Finder in Tiger. Im Gegenteil! Als ich mich heute im Uni-Netz eingeloggt hab, wurden mir erstmal schön ca. 20 Windows-Rechner als Freigabe in die Sidebar geklatzt. Klasse, oder? Was soll ich damit? Außerdem läufter der Finder auf meinem Macbook (2GHZ C2D, 2GB Ram) saumäßig langsam. Falls jemand weiß, woran es liegt: Bitte bei mir melden.
Dazu kommen diese verdammt hässlichen neuen Icons, die sich nicht im geringsten voneinander unterscheiden, sodass man nichtmal wieß, in welchem Ordner man unterwegs ist.

Time Maschine
Dazu fällt mir einfach nix mehr ein. An sich war ich echt begeistert, als ich die ersten Demos gesehen habe. Alles so einfach, echt klasse. Okay, einfach ist es geblieben, aber leider unbrauchbar. Nachdem Apple einfach mal eben die unterstützung von Netz-Laufwerken gekickt hat, wurde das komplette Backup-System für mich persönlich unbenutzbar. Ich habe nunmal keine Lust, jedes mal mit meinem Notebook im Haus eine externe Platte anzuklemmen. Sowas nervt doch! Fazit: Kein Time Maschine bei mir!

Neues Dock
Ganz davon abgesehen, das ich es einfach nur potten hässlich finde, zieht es meinem Macbook sämtliche Resourcen aus dem Herz. Kaum schalte ich das Dock in den 2D Modus (z.B. mit TinkerTool), läuft der Mac um einiges flüssiger. Auch hier bin ich für Hilfe durchaus dankbar!

Spaces
Bestimmt ein nettes Feature, wenn es wenigstens ruckelfrei laufen würde. Naja, halb so wild: Ich hab virtuelle Desktops schon unter Gnome und KDE nie verwendet.

Stacks
Keine Ahnung wer so etwas braucht, aber ich bin immernoch besser dran, wenn ich einfach in den Ordner navigiere. Fragt mich nicht wieso, aber ich werde kein Freund der Stacks. Auch dieses EyeCandy-Einblenden dieser Dinger ist mir irgendwie zu nervig.

Fazit
Ihr werdet euch jetzt denken: „Der alte Mecker-Sack is wieder nur am rumjammern und hat keine Ahnung. Das kann man doch alles anpassen, wie man will“ … und genau da liegt das Problem! Während mir Tiger noch richtig gut gefallen hat, da es schnell und zuverlässig lief und das auch noch ohne optische Tweaks oder sonstige Anpassungen, ist Leopard ein Schmerz im Arsch! OSX hat davon gelebt, das es „einfach lief“ und out-of-the-box benutzbar, performant und schön war. Wenn ich jetzt allerdings Leopard benutzen will, muss ich mich, genau wie bei Windows, erstmal ´ne Stunde hinsetzen und alles „runterschrauben“ und entfernen, damit ich ein performantes System habe. Klar, die Features die man nicht verwenden möchte, muss man ja auch nicht verwenden, aber mich stört es allein schon, wenn ich diesen Overhead überhaupt mitinstallieren muss.

Mit Leopard hat OSX seinen gesamten Flair verloren. Nichts funktioniert auf anhieb, es gibt Abstürze (zum Vergleich: Tiger seit 4 Monaten: 1 Freeze, Leopard in 4 Stunden: 5 Abstürze, die im Neustart endeten), man muss den ganzen Mist erst stundenlang konfigurieren und am Ende hat man eigentlich auch nur ein Tiger mit einer höheren Versionsnummer was dafür aber weniger Schnell, dafür aber umso hässlicher vor sich hin werkelt.

Tja Apple, das Geld, das ich euch eigentlich für nen iMac im Jahr 2008 in den Rachen werfen wollte, könnt ihr euch wohl abschminken. Die Farbe an Apple und seinen Produkten blättert, meiner Meinung nach, ganz gewaltig ab. Das Macbook war definitiv mein letztes Apple-Produkt.

Was sagt eigentlich der Blick in die Zukunft?
Naja, wenn man mal die Reaktionen auf Vista und Leopard nimmt, diese mit dem allgemeinen Verhalten der IT-Unternehmen verbindet (z.B. das Kaufen von XP statt Vista-Lizenzen), so bleibt doch eigentlich nicht mehr viel übrig, oder? Lasst es mich mit einem Abschließenden Ruf in die Welt formulieren: Ubuntu – DAS ist deine Chance!

5 Gedanken zu „Einmal Apple – und zurück!

  1. Einmal Apple – und nie wieder zurück

    Ich arbeite jetzt seit ca. 3 Wochen mit Leopard und finde es einfach nur super. Es läuft flüssig und stabil. Es ist meiner Meinung nach eines der besten Betriebssysteme.
    Was Ubuntu angeht, es ist sicherlich ein gutes System, allerdings ist es auch nicht fehlerfrei. Seit dem letzten Update entschließt sich mein Rechner immer mit einer Monitorfrequenz zu booten die mein Monitor nicht darstellen kann. Und Änderungen werden konsequent ignoriert.
    Wir können nächste Woche ja mal in der Schule darüber diskutieren. Sonst machen wir da ja eh nichts sinnvolles.
    Bis nächste Woche…

  2. Ubuntu ist weit davon entfernt, fehlerfrei zu sein. Linux an sich ist weit davon entfernt, erstnhafte Konkurrenz für Windows und OSX zu sein, aber dennoch ist es eine Chance.

    Ich persönlich bin mit Leopard einfach nur unzufrieden und werde jetzt wieder Tiger installieren. Mal schauen, was Apple noch so bringt.

    Ach ja: ich bin ein seeeeehr kritischer Mensch, also bitte nicht alles zu ernst nehmen, was ich sage 😉

    Gruß
    Timo

  3. Also ich habs seit gestern drauf und finds eig. relativ gut. Gut, läuft noch nicht so stabil wie Tiger, aber kann durchaus auch an meinem Hackintosh liegen.
    Tiger lässt sich bei mir allerdings garnichtmehr installieren, aber da hab ich noch nicht weiter nachgeforscht…aber bisher komm ich gut zurecht 🙂

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